Das Kollektiv von toZOMIA schafft Raum für Kunst in Verbindung mit neuen urbanen Ökologien und einem mikropolitischen Aktionismus des Alltags. Wir beschäftigen uns auf transdisziplinäre Weise mit installativen und kollaborativen Formaten.

In welcher Weise kann Kunst als gesellschaftlicher Sensor und Verstärker wirken für eine widerständige und kritische Auseinandersetzung mit destruktiven Prozessen und exzessivem Gebrauch von lebenswichtigen Ressourcen auf globaler, ebenso wie lokaler Ebene? Wie projiziert Kunst seine utopischen Möglichkeiten und entwirft alternative Methoden hinsichtlich einer Praxis, die tatsächlich versucht das eigene Umfeld und damit den öffentlichen Raum einzubeziehen?

toZOMIA wurde im Herbst 2019 von Daniel Aschwanden, Hongwei Duan, Irene Lucas und Christoph Euler gegründet.

Irene Lucas erforscht mögliche Kontaktzonen und gemeinsame Territorien von kritischer Kunstpraxis, die Methoden der Natur-, Kunst- und Spielpädagogik experimentell miteinander vernetzt. Kollektive Kunstpraxen, die konkret lokal handeln und gleichzeitig aktuelle globale Zusammenhänge in Bildern reflektieren. Als beispielhaftes Projekt dafür beinhaltet Expanded Garden (seit 2018) in Kooperation mit Christoph Euler eine Reihe von Kunstinterventionen, die sich auf die Wechselwirkungen zwischen kritischer Bildung, zeitgenössischen Kunstpraktiken und städtischen Umweltpraxen beziehen. Wesentliche Bestandteile dieser Methodik sind Dynamiken, die sich mit kooperativen Spielen, Mappings, kollaborativer visueller Produktion durch Zeichnungen, Video und Fotografie befassen und am Ende die Feier eines kollektiven Essens in den Mittelpunkt stellen.

www.cargocollective.com/irenelucas
www.solarmanufaktur.at

Christoph Euler
„Ob als gezeichnete Kontur, über Photo-graphie, oder durch bewegte Bilder,– es sind oft die Grenzerfahrungen, die als Ränder und Schwellen zugleich auf neue noch unbestimmte Zwischenräume hinweisen, um über Zusammengehörigkeit nachzudenken. In diesem Zusammenhang beschäftigen mich meistens Bildverfahren rund um Fragen zum wechselseitigen Verhältnis des Körper-Ichs (Egosystem) zum urbanen Umfeld (Ecosystem) beziehungsweise von Immunität zur Gemeinschaft (Communitas).“

www.christopheuler.at

Ariel Uziga arbeitet als freischaffender Tänzer und Feldenkrais-Lehrer in Wien. Seine Leidenschaft ist es, über seine Arbeiten in Dialog mit anderen zu treten und neue Möglichkeiten für Bewegung und körperliches Wohlbefinden zu finden, mit denen mehr Zufriedenheit und Tiefe ins Leben gebracht wird. Sein Fokus liegt auf dem poetischen Zugang zum Körper in seiner Gesamtheit und auf neuen Techniken der Improvisation und dem Experimentieren mit kreativen wie pädagogischen Tanzerfahrungen.

www.arieluziga.com

Maria Thi Thuy Tam Nguyen fühlt sich in ihrer künstlerischen Arbeit in der Schrift, Kalligraphie und dem Druck zu Hause. Das Schreiben wird dabei das Werkzeug in den Bildern und so finden oft Verdichtungen von Gedanken und Emotionen ihren Platz.
Als ganzheitliche Kunsttherapeutin möchte sie Menschen in die Wirkweise des künstlerischen Tuns führen und sie dabei begleiten, sich zu beobachten, um zu ihren natürlichen Anlagen zu gelangen.
Im ToZomia verfolgt sie das Projekt der interkulturellen Arbeit. Dabei sieht sie das gemeinsame Kochen als heilsamen künstlerischen und spielerischen Prozess der Vernetzung und Gemeinschaftsbildung.

Barbara Eichhorn ist eine Zeichnerin. Ihre Arbeit gilt dem Interesse, Möglichkeiten der Zeichnung immer wieder neu auszuloten, Zeichnung als Wahrnehmungsprozess und Denkraum zu sehen, Zeichnung über den Körper und als soziale Praxis zu verstehen. Es geht um Spuren einer Anwesenheit, die Zeichnung als (physisches) Gegenüber. Das Zentrale spielt sich dabei oft nicht auf dem Blatt ab, sondern eher etwas daneben, vorher oder nachher, und ist somit auch eine Frage der Haltung. Ihre Formate bewegen sich zwischen Abbild, Performativer Zeichnung, Performance und Installation.

www.barbaraeichhorn.com

Antoine Effroy ist choreografischer Künstler. Eine wesentliche Grundlage seiner Arbeit liegt in der Verbindung des künstlerischen Prozesses mit der Gegebenheit des Ortes, an dem er zum Ausdruck kommt. Sein fortlaufendes kollaboratives Projekt TCHằ · SOL · BODEN mit dem Performer David Guy Kono, der Theaterwissenschaftlerin Martina Gimplinger und dem Musiker Calvin Yugye, befragt Ressourcen und Zusammen-Sein in den eigenen und gemeinsamen geohistorischen Lebensräumen.

www.antoineeffroy.com

Tatia Skhirtladze is an artist and filmmaker.
Tatia Skhirtladze integrates autobiographical storytelling and site-specific research into her long-term conceptual artworks that progress over the course of many years. She develops art- and film education modules conducting workshops on visual artistic practices.

Anna Khodorkovskaya, Künstlerin, arbeitet sowohl mit traditionellen Techniken wie Mosaik, Keramik, Malerei und Zeichnung als auch mit experimentellen interdisziplinären Formen. Fragmente von Texten, Bildern, Medien, Gedanken: Lebensspuren in jeglicher Form werden feinfühlig untersucht und von ihrem Ursprungsort abstrahiert. Ihr Interesse reicht bis in den Bereich Kunst im öffentlichen Raum hinein; sowohl permanente Objekte, Kunst am Bau als auch temporäre künstlerische Interventionen; allein oder in Partizipation und Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen. Denn Netzwerke zu schaffen, sich an ihnen zu beteiligen, ist fruchtbar und inspirierend.

www.annakhodorkovskaya.com

Daniel Aschwanden (21.01.1959 – 08.07.2021) war Performer, Choreograf und urban practitioner im Kontext von zeitgenössischem Tanz und Performance. Sein Interessensfeld war breit gefächert, in den letzten Jahren verstärkt in Fragestellungen von (darstellender) Kunst im öffentlichen Raum mit partizipatorischen Ansätzen. Unterschiedliche Player wurden in urbane Räume mit oft transdisziplinär angelegten Aktionsformen und experimentellen Befragungen des kollektiven Gedächtnisses einbezogen und dabei die Grenzen vom Privaten zum Öffentlichen ausgelotet. Eingebunden in Arbeitspartnerschaften, Plattformen und Kollektive realisierte Daniel Aschwanden Projekte in China, Afrika und Europa. Immer auf der Suche nach neuen Tätigkeitsfeldern war in seiner Arbeit ein klares soziales Engagement und eine sensible Aufmerksamkeit für Ungleichheitsverhältnissen verankert.

www.art-urban.org